Hasszorn : Tiefblicke
Las palabras
1. SEELENPFAD
Kein Pfad führt hinaus aus dem Wald
Gleich meiner Seele alt und kalt
Ein Pfad führte einst hindurch, durch den Wald
Als auf ihm wandelnd jene edle Gestalt
Warf den Trauersam auf fruchtbar grünes Land
Um stumm dort zu gedeihn wo niemals man ihn fand
Trauersamen zeugt Hass auf jeder Lichtung,
Lichthell einst und stolz
Wuchernd über Feld und Mark, rohdend jedes Holz
Schutz war einst mein Wald vor jedem Sturm dir
Schützend vor Gefahr
Doch pflanztest du dein Fluch tief in mich
Klagend Jahr um Jahr
Kein Licht dringt hinein in den Wald,
Durch seine Zweige dicht und alt
In Sorgen geboren, in Hass vernicht
Nur im Schatten wächst, was haßt das Licht
Kein Licht dringt mehr hinein in den Wald
Was einst mir Wärme war ist heute kalt
Hast meine Seele dir zum Hass und Zorn geweiht
Um stumm dort zu gedeihn wo niemand sie befreit
Kein Schrei dringt in den Wald
Kein Schrei dringt hinein in den Wald
In dichten Blättern leise hallt
2. SVARTE FLAG
Verwaist das Land liegt vor uns,
Gezeichnet durch den Frost
Hoffnung nährt die Fackel
Durch dicht gewebten Nebel
Ergriff ich deine Hand
Das Licht in dir zum Zeuge ward,
Der Nächte, in denen wir gewacht
Gib mir Trost inmitten der Angst!
Gib mir Wärme inmitten der Kälte!
Voll Anmut sah ich deinen Geist,
Der in Nächten sprach zu mir
Geweiht durch Eis und Wind zu gehn,
Bezwingend jeden Sturm
Gib mir Trost inmitten der Angst!
Gib mir Wärme inmitten der Kälte!
Du gabst mir Hass inmitten des Friedens.
Ich gab dir Angst inmitten der Kälte.
Voll Ohnmacht sah ich deinen Stolz
Verwüsten dieses Land
Zerstört was ward durch deine Hand,
In Bitterkeit ward Hass gezeugt
Gab uns Durst inmitten der Dürre,
Gab uns Gift inmitten des Durstes
Mein Blick schweift in die Ferne,
Kein Laut schreit mehr zu mir
Aus alten Totenhügeln,
So sehr ich rief zu ihnen
In jenen Winternächten
Als das Zeichen ich empfing
Zum Baum ward meine Seele,
Verflucht seit jenem Tag
Streckt ihre Wurzeln tief in Gram
Genährt von Hass und Sorge,
Geziert von Dorn und Blut
Braucht sie den Schmerz
Zum Leben
Zum Sterben
3. HASSES GRAMGESTALT
Du gabst mir deine Schmerzen,
Meiner Tränen Kraft zu sein
Ich gab dir mein Gewissen preis,
Ließ deine Hand zum Trost mir sein
Ich schrie in diesen Nächten zu dir,
Mein Herz ward zu Stein
Ich suchte noch deine Gunst zu erlangen
In Tagen alt und gemein
Hielt selbst deinen Geist in mir gefangen,
Eine ewig Geißel mir zu sein
Zerrissen dein Erbarmen,
Zermürbt hast du den Geist
Doch Tränen hieltst du mir verwehrt
Zu wässern meiner Seele Grab
Du schufst in mir Gedanken,
Zum Wächter mir zu sein
Schiedst selbst vom Geist das Herzen mir,
Grubst Kerker tief in mich hinein
Ich rief in diesen Nächten allein,
Bis meine Kehle ward hart zu Stein
Dein Hass, er wird zum Richter mir sein,
Zu strafen mich mit Angst und Pein
In tiefen Nebelmooren erwart ich mein Gericht
Vergrub deinen Schrei im Blätterlaub,
Der zu mir drang im Nachtgesicht
Doch fand mich jene Gramgestalt auf ihrer Nächte Zug
Zu spotten mir ins Angesicht
Ihre Worte drangen tief in mich
In dieser Nacht lag die Last deiner Schuld
Auf meiner Seele
Und so bleibt der Mensch allein,
Erbärmlich ist sein ganzes Sein
Der Fluch aus seiner Seele schreit,
Erzwingt den Hass in Ewigkeit
Und so bleibt der Mensch allein.
4. ALLEIN
In dunklen Nebeln,
Ein Schrei zerreißt die Nacht
Ewge Klage steigt empor,
Durch die Wälder hallt es karg
In finstren Grimmeswalden
Unstet wandel ich
Dein Gesicht verfolgt mich immerdar
Deine Tränen spüre ich
Dieser Schmerz der ewgen Einsamkeit
Was einst zum Schutz und Hort mir ward
Nun ein Kerker voll Gespei und Gram
Meine Augen trübe
Meine Unschuld ist beschmutzt
Mein Gedanken kennen Wünsche
Deren Ursprung dir nicht fremd
Augen füllen sich,
Vergießen all den Schmerz
Versprechen - sie halten nicht,
Erst Ewigkeit gibt Ruh dem Herz
In diesen grauen Nebeln,
Weder Schatten noch Licht
Und doch, ich sehe
In kahler Ferne dein Gesicht
Augen blitzen, dein Antlitz zu mir blickt
Doch zu mir gelangst du nicht
In Gram und Trug und Tod verstrickt
Mögen ewge Flügel mein Seufzen tragen zu dir
Mögen sie den Weg sich bahnen zu den ewigen Hallen
Wo du gefangen thronst
Die in Fesseln du bewohnst
Meine Nebelkrähe
In ewgen Winden verloren.
5. VERITAS ODIUM PARIT
Was tot seit Anbeginn der Zeit,
Das bleibt auf ewig totgeweiht
Sieh durch die Augen der Einsamkeit
Die Seele, die nach der Erlösung schreit
Sieh durch den Schleier der Traurigkeit
Der Schmerz, der die Seele dem Hass geweiht
Lebend, um zu sterben...
Im Kerker meines Geistes
Tief vergraben ruft der Hass nach dir
Seit dem Tag der Freveltat
Zur Plage ward er dir und mir.
In Seelenwintern fiel die Saat
Auf Boden der vom Frost so hart
Sieh durch die Augen der Einsamkeit
Den Hass, der nach seiner Erlösung schreit
Geh durch die Hallen der Vergangenheit
Zum Tage, da er ward durch uns befreit
Frei, um zu leben
Aus dem Kerker meiner Seele
Schien so lange Zeit das Licht zu dir
Bis zu dem Tag, du stiegst hinab
Darselbst zu schließen ihm die Tür
Seit jenem Tag die Hoffnung bricht,
Im Schatten wächst, was haßt das Licht!
So sehr ich wünschte es wäre Lüge,
Die dem Hass hauchte das Leben ein
Die Wahrheit ist es...
Es schrie ein schwarzer Wind zu mir
Auf seiner Nächte Flug
Von dir gesand,
Der mit sich deinen Zorn im Schatten trug
Veritas Odium Parit.
Ich vergesse nicht.
6. VERSTUMMT
Die Kehle sie setzt an zum Schrei,
Zu künden von Gericht
Das Herz erfüllt mit Geist und Zorn,
Doch aus ihm dringt es nicht
Könntest du hören,
Was meines Geistes Stimme preis dir gibt
Doch du konntest nicht hören
Könntest du hören
Hör den Schmerz der Einsamkeit,
Der Schattenhall der Vergangenheit
Hörst du noch Stimmen an diesem Ort?
Mein stiller Schrei sei dir geweiht,
Verflucht seist du, auch ohne Wort
Stumm - in diesen Nächten
Sei dein Weinen mir der einzge Laut
Stumm - in diesen Ketten,
Die die Seele ihrer Kraft beraubt
Stumm - in dieser Kammer,
Die einst Zeuge ward der bösen Tat
Stumm - in dieser Stille,
Die bereitet meiner Stimme Grab
Stumm - doch die Augen
Schreien blass durch Nacht und Dunkelheit
Stumm - doch dein Hass
Hat längst entfacht in mir den Seelenstreit
Stumm - doch obgleich
Mein Schweigen dir zum Trost gereicht
Stumm bleibt für immer dieser Ort
Verflucht seist du auch ohne Wort!
Hör den Schmerz der Einsamkeit,
Der Schattenhall der Vergangenheit
Hörst du noch Stimmen an diesem Ort?
Mein stiller Schrei sei dir geweiht,
Verflucht seist du, auch ohne Wort
7. TIEFBLICKE
Müde Augen erblicken die Einsamkeit,
Mein Geist wacht über sie seit jener Zeit
Schützt vor der Zeit, die mir den Schmerz verhieß
Und mich ereilt, da ich die Augen schließ
In Angst vor meinen eignen Träumen hielt so oft ich stille Wacht
Die Furcht vor deiner Flüsterstimme, gegenwärtig jede Nacht
Tief in deinen Grimmeswäldern auf Pfaden, die selbst du Nicht kennst
Sah ich einst dein Lichtgestirn - ein Treueschwur am Firmament
Nie wagte es mein kaltes Herz, in der Nacht dein helles Licht zu sehn
Noch keimt in mir der Seele Mut, die bittre Wahrheit zu Verstehn
Verweile, Moment! Tauch ein mein Herz in Gram
Verbirg die Narben jener Zeit, die schulden meiner Seele Sold
In Gnade gewähre mir deine Gunst und sprich zu mir aus alter Zeit
In Winternächten da mein Rufen gelang zu dir im Nebeldunst
Erzähle mir, hast du gesehn, in deinen Nebeln, des Nachts Von fern,
Meine Tränen warn der Wiesen Tau, der dich am Morgen liess Entstehn
Erzähl mir, was du dir gedacht, als du mit Liebe mein Herz Genährt
Und gleichwohl mit geschickter Hand dem Hasse Raum im Geist Gewährt
Verkünde die Narben aus jener Zeit
Die Tränen, die nicht fließen, sie künden den Schmerz
Verschweige, Moment! Befreie doch mein Herz von Gram
Verbirg die Narben jener Zeit, die noch im Schatten zeugen Blut
Verschweige, Moment! Erstatte mir zurück die Tränen
Die ich dir gab in deine Hand, der du heiser lachst seit Jenem Tag
Nie vermochte ich aus Angst vor Träumen
Des wahren Schmerzes Macht zu sehn
Der dem Auge verwährt, die Tränen
Auf der Weisheit fruchtend Grund zu sähn.
Doch nun erblicken tote Augen, was Menschenwille ihn Versagt
Nun erzittern Dornenlippen, geben Preis die Tränensaat.
Klare Augen wachen in Dunkelheit,
Vertreiben letzte Schatten aus alter Zeit
Zwingt die Träume in Vergessenheit,
Weiß den Schmerz in der Vergangenheit
Deinen Fluch aus alter Zeit schrei ich dir heute zum Gericht
Deinen wirren Nachtgesichten beugen sich die Träume nicht!
Such in der trüben Zweifelsquelle, die falsche Weisheit dir Erbricht
Tiefblicke in meine Seele gewähr ich deinem Geiste nicht!
Ich schrei die Macht des Blutes gegen deine Macht der Dunkelheit
Wo Seelenfeuer neu entfacht, erscheint das Licht der Ewigkeit
Tränen fließen, Fluten dürres Schattensein
Die Augen nun dem Schlaf zu weihn
Zu ernten bald die Tränensaat
8. TRANENREGEN
In Augen, die sich schließen
Erwacht wieder die alte Zeit
Da Tränenregen fiel auf winterkaltes Land
Als Klingen schnitten tief ins Fleisch
Und verschonten doch das Blut
Lebend um zu sterben,
Lebendig um von Tod zu künden
Der Schmerz rinnt durch unsere Hand
Fällt gleich Tränenregen auf dürres Land
Glaube mir, noch heute
Glüht die Asche hier an diesem Ort
Da wir brachten einst zum Lodern
Des Feuers Kraft durch unser Wort
Der Schmerz rinnt durch unsere Hand
Fällt gleich Tränenregen auf dürres Land
Geboren in der Zeitenwende
Als Winde wehten scharf und kalt
Ward unser alter Klagesang
Der heut noch in den Wäldern hallt
So erblickt das Licht der Welt,
Was schon lang in toten Herzen wacht
Erblickte das Licht, erblickt die Finsternis
Unsere Kehlen stimmten damals an das Lied
Das bis heute sich noch selber singt
Bewahrt in unseren Herzen uns
Die Narben der Vergangenheit
Auf dass sie mögen spenden uns
Geistesblut aus jener Zeit
Der Schmerz ruht in unserer Hand,
Bewahrt vor Pest und Tod das Land
Sing mit mir das Lied aus alter Zeit...
In Augen, die sich schließen erwachte eine neue Zeit
Zu schneiden ab die Wurzel Gram
Noch heute schneiden unsere Worte tief
Und verschonen doch das Blut
Sterbend um zu leben,
Zu künden Unverweslichkeit
9. LICHT
In Kerkern vor dem Lichterglanz vergrub ich mich
In Schattenwäldern verbarg ich mein Angesicht
Wo kein Licht gelangte an den Ort
Und Schatten schluckten jedes Wort
Wirst du hören, wenn ich rufe
Zu dir aus der Dunkelheit
Wird mein Schrei zu dir gelangen
Durch Feuernacht und Einsamkeit
Aus Seelenkerkern ausgegraben hast du mich
In den Streit mit Gramesherrschern begabst du dich
Bis Licht gelangte in meine Seele
Ein Schrei entrann aus meiner Kehle
Die Hoffnung wie ein kostbar ferner Schatz
Tritt kraft Lichtes wieder so an ihren Platz
Was längst vergessen tritt empor,
Was nicht zu hoffen war tritt hervor
In Kerkern wächst kein Schatten mehr,
Fluten deine Worte Licht hinein
In diesen Nächten werd ich suchen,
In diesen Nächten find ich dich
Wird mein Ruf zu dir gelangen
Durch Träume, Angst und Finsternis
In diesen Nächten werd ich künden,
Dass der neue Morgen tagt
Um den in den Bann zu schlagen
Der uns in Nachtgesichten plagt
Wenn ich rufe, wirst du hören,
In Stille dich mein Geist erreicht
Wir werden jeden Kampf bestehen
Durch Feuernacht und Einsamkeit
10. SUNDERWALD
Ein letztes mal führt mich der Pfad in den Wald hinein
Durch Trümmerlaub, bedeckt von Moos und Schattenschein
Heut wandel ich auf jenem Pfade
Wissend um die Trümmer dieser Tage
Ein Dämmerlicht war ich einst meinem Wald,
Hell genug zu vertreiben jede Gramgestalt?
Heut wandel ich auf jenem Pfade,
Nicht für immer macht mir Angst dein Name
Der Wald erscheint vor meinem Auge
Finsternis bittet mich mit hinein
Trauersamen wuchernd ohne Gnade
Wirft Schatten lang und schwarz
In seinem Schutz ruhn Hass und Schmerz,
Entziehen dem Baum die Kräfte selbst
Der eigne Schatten ist Gift der Wurzel,
Mein eigner Schatten ist Tod mir selbst
Lebend, sterbend, hassend, gefangen in Gram
Weinend, schreiend, fluchend,
Dieser Wald kennt kein Erbarm
Im Schutz der Schatten trügerisch
Versinkt mein Haupt im nassen Laub
Und leise Narben öffnen sich,
Aus Wunden blutend klamm und alt
Gramgestalten künden mir,
Was sie sich erdachten zum Ende dir
Ich schrie die Macht in ihr Gesicht,
Die Menschenwillen niederbricht
Feuer werden brennen!
Zum Zeugnis gegen dich
Flackert das Licht
Ewig grämend sind die Toten,
Denen der Kelch des Bluts versagt
Verdammt, wer ihre Ruhe stört,
Er wird das Lied der Klinge singen
Verloren ist dieser Wald für immer,
Geweiht dem Hass und Zorn für immer
Verwaist ist dieses Grab für immer,
Bedeckt mit Hass und Zorn für immer
Seit dem Tag da ich mir selbst versagte die Trauer
Seit meine Augen mir verweigerten die Tränen
Seit meine Kehle schrie den Eid der Totenruhe
Seit mein Dämmerlicht verließ den Wald
Frierend eile ich nun heim,
Wo immer dies mag sein.
Kein Pfad führt hinaus aus dem Wald
Gleich meiner Seele alt und kalt
Ein Pfad führte einst hindurch, durch den Wald
Als auf ihm wandelnd jene edle Gestalt
Warf den Trauersam auf fruchtbar grünes Land
Um stumm dort zu gedeihn wo niemals man ihn fand
Trauersamen zeugt Hass auf jeder Lichtung,
Lichthell einst und stolz
Wuchernd über Feld und Mark, rohdend jedes Holz
Schutz war einst mein Wald vor jedem Sturm dir
Schützend vor Gefahr
Doch pflanztest du dein Fluch tief in mich
Klagend Jahr um Jahr
Kein Licht dringt hinein in den Wald,
Durch seine Zweige dicht und alt
In Sorgen geboren, in Hass vernicht
Nur im Schatten wächst, was haßt das Licht
Kein Licht dringt mehr hinein in den Wald
Was einst mir Wärme war ist heute kalt
Hast meine Seele dir zum Hass und Zorn geweiht
Um stumm dort zu gedeihn wo niemand sie befreit
Kein Schrei dringt in den Wald
Kein Schrei dringt hinein in den Wald
In dichten Blättern leise hallt
2. SVARTE FLAG
Verwaist das Land liegt vor uns,
Gezeichnet durch den Frost
Hoffnung nährt die Fackel
Durch dicht gewebten Nebel
Ergriff ich deine Hand
Das Licht in dir zum Zeuge ward,
Der Nächte, in denen wir gewacht
Gib mir Trost inmitten der Angst!
Gib mir Wärme inmitten der Kälte!
Voll Anmut sah ich deinen Geist,
Der in Nächten sprach zu mir
Geweiht durch Eis und Wind zu gehn,
Bezwingend jeden Sturm
Gib mir Trost inmitten der Angst!
Gib mir Wärme inmitten der Kälte!
Du gabst mir Hass inmitten des Friedens.
Ich gab dir Angst inmitten der Kälte.
Voll Ohnmacht sah ich deinen Stolz
Verwüsten dieses Land
Zerstört was ward durch deine Hand,
In Bitterkeit ward Hass gezeugt
Gab uns Durst inmitten der Dürre,
Gab uns Gift inmitten des Durstes
Mein Blick schweift in die Ferne,
Kein Laut schreit mehr zu mir
Aus alten Totenhügeln,
So sehr ich rief zu ihnen
In jenen Winternächten
Als das Zeichen ich empfing
Zum Baum ward meine Seele,
Verflucht seit jenem Tag
Streckt ihre Wurzeln tief in Gram
Genährt von Hass und Sorge,
Geziert von Dorn und Blut
Braucht sie den Schmerz
Zum Leben
Zum Sterben
3. HASSES GRAMGESTALT
Du gabst mir deine Schmerzen,
Meiner Tränen Kraft zu sein
Ich gab dir mein Gewissen preis,
Ließ deine Hand zum Trost mir sein
Ich schrie in diesen Nächten zu dir,
Mein Herz ward zu Stein
Ich suchte noch deine Gunst zu erlangen
In Tagen alt und gemein
Hielt selbst deinen Geist in mir gefangen,
Eine ewig Geißel mir zu sein
Zerrissen dein Erbarmen,
Zermürbt hast du den Geist
Doch Tränen hieltst du mir verwehrt
Zu wässern meiner Seele Grab
Du schufst in mir Gedanken,
Zum Wächter mir zu sein
Schiedst selbst vom Geist das Herzen mir,
Grubst Kerker tief in mich hinein
Ich rief in diesen Nächten allein,
Bis meine Kehle ward hart zu Stein
Dein Hass, er wird zum Richter mir sein,
Zu strafen mich mit Angst und Pein
In tiefen Nebelmooren erwart ich mein Gericht
Vergrub deinen Schrei im Blätterlaub,
Der zu mir drang im Nachtgesicht
Doch fand mich jene Gramgestalt auf ihrer Nächte Zug
Zu spotten mir ins Angesicht
Ihre Worte drangen tief in mich
In dieser Nacht lag die Last deiner Schuld
Auf meiner Seele
Und so bleibt der Mensch allein,
Erbärmlich ist sein ganzes Sein
Der Fluch aus seiner Seele schreit,
Erzwingt den Hass in Ewigkeit
Und so bleibt der Mensch allein.
4. ALLEIN
In dunklen Nebeln,
Ein Schrei zerreißt die Nacht
Ewge Klage steigt empor,
Durch die Wälder hallt es karg
In finstren Grimmeswalden
Unstet wandel ich
Dein Gesicht verfolgt mich immerdar
Deine Tränen spüre ich
Dieser Schmerz der ewgen Einsamkeit
Was einst zum Schutz und Hort mir ward
Nun ein Kerker voll Gespei und Gram
Meine Augen trübe
Meine Unschuld ist beschmutzt
Mein Gedanken kennen Wünsche
Deren Ursprung dir nicht fremd
Augen füllen sich,
Vergießen all den Schmerz
Versprechen - sie halten nicht,
Erst Ewigkeit gibt Ruh dem Herz
In diesen grauen Nebeln,
Weder Schatten noch Licht
Und doch, ich sehe
In kahler Ferne dein Gesicht
Augen blitzen, dein Antlitz zu mir blickt
Doch zu mir gelangst du nicht
In Gram und Trug und Tod verstrickt
Mögen ewge Flügel mein Seufzen tragen zu dir
Mögen sie den Weg sich bahnen zu den ewigen Hallen
Wo du gefangen thronst
Die in Fesseln du bewohnst
Meine Nebelkrähe
In ewgen Winden verloren.
5. VERITAS ODIUM PARIT
Was tot seit Anbeginn der Zeit,
Das bleibt auf ewig totgeweiht
Sieh durch die Augen der Einsamkeit
Die Seele, die nach der Erlösung schreit
Sieh durch den Schleier der Traurigkeit
Der Schmerz, der die Seele dem Hass geweiht
Lebend, um zu sterben...
Im Kerker meines Geistes
Tief vergraben ruft der Hass nach dir
Seit dem Tag der Freveltat
Zur Plage ward er dir und mir.
In Seelenwintern fiel die Saat
Auf Boden der vom Frost so hart
Sieh durch die Augen der Einsamkeit
Den Hass, der nach seiner Erlösung schreit
Geh durch die Hallen der Vergangenheit
Zum Tage, da er ward durch uns befreit
Frei, um zu leben
Aus dem Kerker meiner Seele
Schien so lange Zeit das Licht zu dir
Bis zu dem Tag, du stiegst hinab
Darselbst zu schließen ihm die Tür
Seit jenem Tag die Hoffnung bricht,
Im Schatten wächst, was haßt das Licht!
So sehr ich wünschte es wäre Lüge,
Die dem Hass hauchte das Leben ein
Die Wahrheit ist es...
Es schrie ein schwarzer Wind zu mir
Auf seiner Nächte Flug
Von dir gesand,
Der mit sich deinen Zorn im Schatten trug
Veritas Odium Parit.
Ich vergesse nicht.
6. VERSTUMMT
Die Kehle sie setzt an zum Schrei,
Zu künden von Gericht
Das Herz erfüllt mit Geist und Zorn,
Doch aus ihm dringt es nicht
Könntest du hören,
Was meines Geistes Stimme preis dir gibt
Doch du konntest nicht hören
Könntest du hören
Hör den Schmerz der Einsamkeit,
Der Schattenhall der Vergangenheit
Hörst du noch Stimmen an diesem Ort?
Mein stiller Schrei sei dir geweiht,
Verflucht seist du, auch ohne Wort
Stumm - in diesen Nächten
Sei dein Weinen mir der einzge Laut
Stumm - in diesen Ketten,
Die die Seele ihrer Kraft beraubt
Stumm - in dieser Kammer,
Die einst Zeuge ward der bösen Tat
Stumm - in dieser Stille,
Die bereitet meiner Stimme Grab
Stumm - doch die Augen
Schreien blass durch Nacht und Dunkelheit
Stumm - doch dein Hass
Hat längst entfacht in mir den Seelenstreit
Stumm - doch obgleich
Mein Schweigen dir zum Trost gereicht
Stumm bleibt für immer dieser Ort
Verflucht seist du auch ohne Wort!
Hör den Schmerz der Einsamkeit,
Der Schattenhall der Vergangenheit
Hörst du noch Stimmen an diesem Ort?
Mein stiller Schrei sei dir geweiht,
Verflucht seist du, auch ohne Wort
7. TIEFBLICKE
Müde Augen erblicken die Einsamkeit,
Mein Geist wacht über sie seit jener Zeit
Schützt vor der Zeit, die mir den Schmerz verhieß
Und mich ereilt, da ich die Augen schließ
In Angst vor meinen eignen Träumen hielt so oft ich stille Wacht
Die Furcht vor deiner Flüsterstimme, gegenwärtig jede Nacht
Tief in deinen Grimmeswäldern auf Pfaden, die selbst du Nicht kennst
Sah ich einst dein Lichtgestirn - ein Treueschwur am Firmament
Nie wagte es mein kaltes Herz, in der Nacht dein helles Licht zu sehn
Noch keimt in mir der Seele Mut, die bittre Wahrheit zu Verstehn
Verweile, Moment! Tauch ein mein Herz in Gram
Verbirg die Narben jener Zeit, die schulden meiner Seele Sold
In Gnade gewähre mir deine Gunst und sprich zu mir aus alter Zeit
In Winternächten da mein Rufen gelang zu dir im Nebeldunst
Erzähle mir, hast du gesehn, in deinen Nebeln, des Nachts Von fern,
Meine Tränen warn der Wiesen Tau, der dich am Morgen liess Entstehn
Erzähl mir, was du dir gedacht, als du mit Liebe mein Herz Genährt
Und gleichwohl mit geschickter Hand dem Hasse Raum im Geist Gewährt
Verkünde die Narben aus jener Zeit
Die Tränen, die nicht fließen, sie künden den Schmerz
Verschweige, Moment! Befreie doch mein Herz von Gram
Verbirg die Narben jener Zeit, die noch im Schatten zeugen Blut
Verschweige, Moment! Erstatte mir zurück die Tränen
Die ich dir gab in deine Hand, der du heiser lachst seit Jenem Tag
Nie vermochte ich aus Angst vor Träumen
Des wahren Schmerzes Macht zu sehn
Der dem Auge verwährt, die Tränen
Auf der Weisheit fruchtend Grund zu sähn.
Doch nun erblicken tote Augen, was Menschenwille ihn Versagt
Nun erzittern Dornenlippen, geben Preis die Tränensaat.
Klare Augen wachen in Dunkelheit,
Vertreiben letzte Schatten aus alter Zeit
Zwingt die Träume in Vergessenheit,
Weiß den Schmerz in der Vergangenheit
Deinen Fluch aus alter Zeit schrei ich dir heute zum Gericht
Deinen wirren Nachtgesichten beugen sich die Träume nicht!
Such in der trüben Zweifelsquelle, die falsche Weisheit dir Erbricht
Tiefblicke in meine Seele gewähr ich deinem Geiste nicht!
Ich schrei die Macht des Blutes gegen deine Macht der Dunkelheit
Wo Seelenfeuer neu entfacht, erscheint das Licht der Ewigkeit
Tränen fließen, Fluten dürres Schattensein
Die Augen nun dem Schlaf zu weihn
Zu ernten bald die Tränensaat
8. TRANENREGEN
In Augen, die sich schließen
Erwacht wieder die alte Zeit
Da Tränenregen fiel auf winterkaltes Land
Als Klingen schnitten tief ins Fleisch
Und verschonten doch das Blut
Lebend um zu sterben,
Lebendig um von Tod zu künden
Der Schmerz rinnt durch unsere Hand
Fällt gleich Tränenregen auf dürres Land
Glaube mir, noch heute
Glüht die Asche hier an diesem Ort
Da wir brachten einst zum Lodern
Des Feuers Kraft durch unser Wort
Der Schmerz rinnt durch unsere Hand
Fällt gleich Tränenregen auf dürres Land
Geboren in der Zeitenwende
Als Winde wehten scharf und kalt
Ward unser alter Klagesang
Der heut noch in den Wäldern hallt
So erblickt das Licht der Welt,
Was schon lang in toten Herzen wacht
Erblickte das Licht, erblickt die Finsternis
Unsere Kehlen stimmten damals an das Lied
Das bis heute sich noch selber singt
Bewahrt in unseren Herzen uns
Die Narben der Vergangenheit
Auf dass sie mögen spenden uns
Geistesblut aus jener Zeit
Der Schmerz ruht in unserer Hand,
Bewahrt vor Pest und Tod das Land
Sing mit mir das Lied aus alter Zeit...
In Augen, die sich schließen erwachte eine neue Zeit
Zu schneiden ab die Wurzel Gram
Noch heute schneiden unsere Worte tief
Und verschonen doch das Blut
Sterbend um zu leben,
Zu künden Unverweslichkeit
9. LICHT
In Kerkern vor dem Lichterglanz vergrub ich mich
In Schattenwäldern verbarg ich mein Angesicht
Wo kein Licht gelangte an den Ort
Und Schatten schluckten jedes Wort
Wirst du hören, wenn ich rufe
Zu dir aus der Dunkelheit
Wird mein Schrei zu dir gelangen
Durch Feuernacht und Einsamkeit
Aus Seelenkerkern ausgegraben hast du mich
In den Streit mit Gramesherrschern begabst du dich
Bis Licht gelangte in meine Seele
Ein Schrei entrann aus meiner Kehle
Die Hoffnung wie ein kostbar ferner Schatz
Tritt kraft Lichtes wieder so an ihren Platz
Was längst vergessen tritt empor,
Was nicht zu hoffen war tritt hervor
In Kerkern wächst kein Schatten mehr,
Fluten deine Worte Licht hinein
In diesen Nächten werd ich suchen,
In diesen Nächten find ich dich
Wird mein Ruf zu dir gelangen
Durch Träume, Angst und Finsternis
In diesen Nächten werd ich künden,
Dass der neue Morgen tagt
Um den in den Bann zu schlagen
Der uns in Nachtgesichten plagt
Wenn ich rufe, wirst du hören,
In Stille dich mein Geist erreicht
Wir werden jeden Kampf bestehen
Durch Feuernacht und Einsamkeit
10. SUNDERWALD
Ein letztes mal führt mich der Pfad in den Wald hinein
Durch Trümmerlaub, bedeckt von Moos und Schattenschein
Heut wandel ich auf jenem Pfade
Wissend um die Trümmer dieser Tage
Ein Dämmerlicht war ich einst meinem Wald,
Hell genug zu vertreiben jede Gramgestalt?
Heut wandel ich auf jenem Pfade,
Nicht für immer macht mir Angst dein Name
Der Wald erscheint vor meinem Auge
Finsternis bittet mich mit hinein
Trauersamen wuchernd ohne Gnade
Wirft Schatten lang und schwarz
In seinem Schutz ruhn Hass und Schmerz,
Entziehen dem Baum die Kräfte selbst
Der eigne Schatten ist Gift der Wurzel,
Mein eigner Schatten ist Tod mir selbst
Lebend, sterbend, hassend, gefangen in Gram
Weinend, schreiend, fluchend,
Dieser Wald kennt kein Erbarm
Im Schutz der Schatten trügerisch
Versinkt mein Haupt im nassen Laub
Und leise Narben öffnen sich,
Aus Wunden blutend klamm und alt
Gramgestalten künden mir,
Was sie sich erdachten zum Ende dir
Ich schrie die Macht in ihr Gesicht,
Die Menschenwillen niederbricht
Feuer werden brennen!
Zum Zeugnis gegen dich
Flackert das Licht
Ewig grämend sind die Toten,
Denen der Kelch des Bluts versagt
Verdammt, wer ihre Ruhe stört,
Er wird das Lied der Klinge singen
Verloren ist dieser Wald für immer,
Geweiht dem Hass und Zorn für immer
Verwaist ist dieses Grab für immer,
Bedeckt mit Hass und Zorn für immer
Seit dem Tag da ich mir selbst versagte die Trauer
Seit meine Augen mir verweigerten die Tränen
Seit meine Kehle schrie den Eid der Totenruhe
Seit mein Dämmerlicht verließ den Wald
Frierend eile ich nun heim,
Wo immer dies mag sein.
Palabras añadidas por GrauweRegen - Modificar estas palabras