Wallfahrer : Anthologie der Abkehr

Black Metal / Germany
(2018 - Self-Released)
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Lyrics


1. LACRIMIS SANGUINE

Die Zeichen zeugen von Wahrheit
Lobet den Herrn in all seiner Macht
Kommet herbei und sehet es selbst
Sie wurde erkoren, das Wunder vollbracht

In Einigkeit mit dem Erlöser
Trägt sie die blutroten Male zur Schau
Verbreitet die Kunde des göttlichen Daseins
Auf dass sie pilgern zur weinenden Frau

Doch ist Lüge nicht Sünde?
Ist Demut nicht Tugend?
Wer glaubst du zu sein?
Du, die sich selbst zum Heiligen kürt

Heerscharen von Jüngern und Dienern
Kriechen heran in Schwärmen und Herden
Blinde Untertanen
Der Institutionen

Die Taschen voll Taler, denn so soll es sein
Erst sollst du geben, als dann trete ein
Nichts wird sich ändern, nur Geld ist was zählt
Wenn einer die blutigen Zeichen trägt

Lacrimis Sanguine
Tränen des Blutes
Verba ex mendacium
Worte der Lüge
Oculis cupiditas
Augen der Habsucht
In nomine patris, et filii , et spiritus sancti

Wann werdet ihr endlich begreifen
Sie scheren sich nicht um Euer Begehren
Eure Hoffnung, eure Gebete
Eure Ängste kümmert sie nicht

Ihr Verlangen nach Geltung ist stärker
Als ein Leben in Aufrichtigkeit
Wer es nicht er, den ihr lobpreist
Der falsche Schlangen aus Gärten vertreibt?


2. WALLFAHRT (PFADE DER ERKENNTNIS)

Als sie begannen zu keifen
Und Werten zu entsagen
War der Tag gekommen
An dem wir ziehen mussten

Trocknet die Tränen zum Abschied
Für uns gibt's kein Entrinnen
Was sein muss, muss sein
Lebt wohl, erwartet uns nicht

Hinweg von der Enge der Städte
Hinweg von den Augen der Menschen
Es ist an der Zeit zu fliehen
Über die Hügel, gegen den Wind

Wallfahrt
Es ist die Zeit gekommen
Wallfahrt
Auf neuen Pfaden zu wandeln
Wallfahrt
Abkehr vom Verfall
Wallfahrt
Versuchung der Misanthropie

Welch Schönheit sich uns'ren Blicken bietet
Lasst sie schweifen über's menschenleere Tal
Kein Geschrei und kein Gezeter
Nur die Stille der ewigen Natur

Atmet ein und füllt Eure Lungen
Ein Hauch von Freiheit liegt in der Luft
Keine Zäune, keine Mauern
Nichts was von Menschenhand erbaut

Hinweg von der Enge der Städte
Hinweg von den Augen der Menschen
Es ist an der Zeit zu fliehen
Über die Hügel, gegen den Wind
Hin zu der Quelle der Stärke
Hin zu den Orten des Glücks
Es ist an der Zeit zu rasten
Hinter den Hügeln, mitten im Wind

Wallfahrt
Es ist die Zeit gekommen
Wallfahrt
Auf neuen Pfaden zu wandeln
Wallfahrt
Abkehr vom Verfall
Wallfahrt
Versuchung der Misanthropie
Wallfahrt
Es war die Zeit gekommen
Wallfahrt
Auf neuen Pfaden zu wandeln
Wallfahrt
Abkehr vom Verfall
Wallfahrt
Erleuchtung durch Misanthropie


3. ZEITZEREMONIE (ES ENDET ALLES)

Es endet alles
Was heute scheint wird morgen fahl
Ewige Epochen
Verrinnen Jahr um Jahr

Wir wandeln weiter
Zwischen den Geistern uns'rer Zeit
Leere Blicke
Erspähen was uns noch bleibt

Wir wollten sehen
Doch senkten unser Haupt
Wir wollten leben
Doch sahen nur das Gold
Wir wollten Weisheit
Doch kannten nur uns selbst
Wir wollten Freiheit
Doch mauerten uns fest

Und sind wir fort was wird dann sein?
Der Mensch vergeht zu Staub und Stein
Wir bemühten uns doch versagten
Der Jäger wurde zum Gejagten

Hofft ihr dennoch
Auf Erlösung durch das Licht?
Dass euer Glaube
Die Niederlage bricht?

Am Ende ist
Selbst der König nur ein Narr
Nichts was dann zählt
Nichts was du früher warst

Wir waren geizig
Geld wiegt jetzt nur noch schwer
Wir waren gierig
Hab und Gut zählen nun nichts mehr
Wir suchten Wahrheit
Und fanden sie zu bald
Wir hatten Hoffnung
Die Glut der Sehnsucht ist längst kalt

Und sind wir fort was wird dann sein?
Die Welt erblüht aus Staub und Stein
Man konnte uns nicht mehr ertragen
Der Jäger wurde zum Gejagten

Nichts was mehr bleibt, nichts was noch ist
Wir vergehen wie ein Blatt im Wind
Blick Dich um, spür den Moment
Er ist das Einzige, das Einzige was zählt


4. WILDES HEER (EPILOG DES HERBSTES)

Die Zeit ist gekommen
Wo sich Wind und Wetter ihre Rechte holen
Und der Sturm aufzieht

Der Mensch sitzt am Feuer
Sucht Schutz und wartet
Auf das Ende der Nacht

Es schallt in der Ferne
Es trommelt und tönt
Das Wilde Heer erbarmungslos

Schwerterklang und Kettenlärm
So laut wie das Geschrei des Teufels
Es zieht von Ort zu Ort

Nun hinein mit Euch Ihr Menschen
In die Häuser, in die Hütten
Diesem Spuk seid ihr nicht Herr
Und werdets niemals werden
Denn auf gnadenlosen Wegen
Naht der Winter, lähmt das Leben
Der Epilog des Herbstes
Lässt das Wilde Heer vorüber ziehen

Wer nutzt die Momente der Andacht im stillen Kämmerlein?
Wer erinnert sich seiner Taten, seien sie auch noch so schlecht?
Wer besitzt die Gabe der Erkenntnis?
Auf dass der Frühling besseres bringt

Doch kann man dies erwarten von jenen
Die sich selbst am nächsten sind?
Von solchen die höhere Mächte suchen
Weil ihr Geist sie zähmt

Reite voran
Wildes Heer
Lehre Demut und Respekt
Lehre Ehrfurcht vor dem Wind


5. KETZERKONFESSION

Lasterhaft sprach deine Zunge
Über jene im Talar
Jene die zur Demut mahnen
Jedoch selbst nicht gleiches tun

Denunzianten zeigten auf dich
Und steckten heimlich die Silberstücke ein
Nun ist's an dir dich selbst zu retten
Sie fordern Abschwur von deinem Geist

Ketzerkonfession
Bereust du deine mutigen Worte?
Fegefeuerqual
Soll schrecken solche die nicht knien
Ketzerkonfession
Bereue nichts was Dich befreit
Absolution
Wer erstrebt es Knecht zu sein?

Wer erstrebt es Knecht zu sein?
Strebenswert ists frei zu sein

Nun stehst du hier in Schimpf und Schande
Verbannt und einsam von der Welt
Entferntest dich aus der Masse
Und betratst deinen eigenen Weg

Doch du weißt es gibt noch Andere
Auf dieser Reise ins eigene Exil
Brüder verzagt nicht denn eins ist gewiss
Auf die Dunkelheit der Nacht folgt selbstbewusstes Licht

Konfession zu Idealen
Absolution von Institution
Konfirmation des freien Denkens
Kommunion der Rebellion


6. LICHTMESSE (ALS DIE BERGFEUER BRANNTEN)

Nun betet ihr Gläubigen
Auf dass eure Sünden vergehen
Schmückt euch in Glanz und Licht
Verbergt euer Dunkelstes

Seht sie ziehen durch die Gassen
Und tragen voran die Heiligen
Bestaunt durch Augen derjenigen
Die dies Blendbild verzückt

Ewiges Gebet
In der Dunkelheit
Flammen lodern hell
In der Dunkelheit
Versunken in sich selbst
In der Einsamkeit
Des Gewissens Pflicht
In der Einsamkeit

Ihr macht es euch leicht
Hinter gottfürchtigen Masken
Das alles was ihr tut
Einem Höheren gefällt

Doch nichts ist fürwahr
Kein Sinn für die Demut
Euch Menschen ist heilig
Nur was euch selbst gefällt

Als die Bergfeuer brannten
Und die Glocken erklangen
Errichteten sie die Fassade
Das Spektakel begann
Strömt heran von fern und nah
Und nehmt teil an der Posse
Aber vergesst das Verborgene nicht
Hinter den Lichtern, hinter dem Glanz

Diese Nacht geht vorbei
Wie alle Nächte zuvor
Nichts was euch bleibt
Von Eurer Huldigung

Alles bleibt wie es war
Jede Lüge und List
Ein Kreuz kann nicht ändern
Was Du warst und bist

In des Feuers erhabenem Schein
Und der Flamme magischer Kraft
Liegt die Antwort der Natur
Auf die Frage nach göttlicher Macht

Und willst Du es begreifen
So musst du den Dogmen entsagen
Lass Dich leiten von den Funken
Lass Dich treiben im Wind

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