Slartibartfass : Funkenfeuer

Folk black / Germany
(2009 - TrollZorn Records)
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Lyrics

1. SCHLEIHER DER VERGANGERHEIT

(Instrumental)


2. EIN RUF AUS FERNEN ZEITEN

(Instrumental)


3. DER LETZTE WINTER

Grüne Wiesen.
Gewässer zerfließen.

Wohin ziehen die Vögel?

Wolken gießen.
Pflanzen sprießen.

Warum schlafen die Igel?
Ist's Herbst? Ist's Winter? Ist's Frühling?
Ich kann's nicht unterscheiden,
Ich kann nur drunter leiden.
(x2)

Ihr hab diese Welt an den Abgrund geführt,
Ich ersehne den Tag, da ihr die Folgen spürt.

Doch sehet dort! Diese weiße Fläche
Bedeckt das Land, sanft wie eine Decke!
Ist dies der letzte Schnee den ich seh?
Und wie wird's meinen Enkeln ergehn?
Der Regen lässt alles vergehn,
Vergangen ist, was einstmals so schön.

Die Seele kälter als der erst Winter,
Das Herz bedeckt von Eis und Frost.
Mein Hass auf Menschen unermesslich
Und nichts mehr spendet mir noch Trost.

Meere steigen.
Todesreigen.

Warum fält das Laub?

Menschen schweigen.
Häupter neigend.

Ich speie in euer Gesicht.

Ist's Herbst? Ist's Winter? Ist's Frühling?
Ich kann's nicht unterscheiden,
Ich kann nur drunter leiden.
(x2)

Ihr had diese Welt an den Abgrund geführt,
Ich ersehne den Tag, da ihr die Folgen spürt.


4. FUNKENFEUER

Ich bin der Funke, der das Feuer entfacht...

Es stirbt die Hex, aus Stroh sie war,
Zu Asche zerfallen, zuErde geworden.
Wo bist du, lauer Frühlingswind?
Zeig mir dein Gesicht !
Zeig es mir!
Siehe da!

Feuer! (x2)

Funkenfeuer, der Ahnen Tradition.
Ihr seht sie von weitem schon,
Hoch auf den Bergen und Hügeln,
Tief in den Tälern.
Vertrieben wird der Winter.

Ist der schwäbisch-alemannisch Kunde,
Meist während Hornung, Lenzing und Launing.
In dit Mitt' gestellt die Funkenhexe.
Entzündet es wird...
... Das Brandmal!

Die Säzeit beginnt,
Neues Leben entsteht,
Der Frost stirbt,
Erdenmacht bebt,
Eine neue Zeit wächst. (x2)

Hass - Mensch - Feuer!

Es ist Frühling, Frühling! (x2)


5. DIE MÄR VON DER SCHÖNEN LAU

(Erzähler:)
Im blauen Tal, an Berges Rande,
Im geliebten Schwabenlande,
Hier, wo die Alb zu Boden sinkt,
Ein kleiner Fluss dem Quell entspringt.

Die Quelle scheint in schönstem Blau,
Stellt ihre Schönheit stolz zur Schau.
Am Fuße dieses tiefen Teichs
Haust die Königin des Wasserreichs.

Die arge Lau wird sie genannt
Seit ihr Gemahl hat sie verbannt.
Der Kinder Tod, ihr bleicher Fluch,
Umhüllt sie wie ein Leichentuch.

(Das Gewissen:)
Sie wird von falschem Gott verteufelt,
Der Gift in Menschheits Ohren träufelt.

(Die Natur:)
Wütend, klagend, kaltes Nass!
Schäumend, brodelndes Exil!

(Der Erzähler:)
Der Gumpen tosend übergeht,
Ihr Herz voll Grimm, schwarz wie ihr Haar.

(Das Volk:)
Verschone uns, wir bringen dir
Nacht altem Brauch dies Opfer dar!

(Erzähler:)
Ein Lot aus Blei sinkt still herab,
Der Mensch gräbt sich sein eigen' Grab.

(Xaver:)
Trauernd und so schön zugleich.
Kein lächeln ziert ihr zart Gesicht!
Kein Laut aus ihrem Munde weicht,
Der unter meinem Kuss zerbricht.

(Das Volk:)
's leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeura,
Glei bei Blaubeura leit a Klötzle Blei.

(Xaver:)
Wenn ich am Abendlicht erblinde
Träume ich von ihrem Leib,
Der wie ein Blütenblatt im Winde
Sachte durch die Wellen treibt.

(Die schöne Lau:)
"Ich bin eine dürre Königin,
Trag' auf dem Haupt eine zierliche Kron',
Und die mir dienen mit treuem Sinn,
Die haben großen Lohn.
Meine Frauen müssen mich schön frisiern,
Erzählen mir Märlein ohne Zahl,
Sie lassen kein einzig Haar an mir,
Doch siehst du mich nimmer kahl.
Spazieren fahr' ich frank und frei,
Das geht so rasch, das geht so fein;
Nur komm ich nicht vom Platz dabei.
Sagt, Leute, was mag das sein?"


6. SCHWABENKINDER

Oh Schwobaland - einst stolza Pracht!
Was hend se aus dir bloß g'macht?
Wo goht's na en onsr Zeit?
Ischs Ende jetzt gau nemme weit?

Dui Welt isch heit so kompliziert,
Dass ma en sich koi Läba spürt.
Mei Kraft neigt sich em Ende zua,
Wann komm' i bloß mol zur Ruha?

En allerledschder Sonnaschdrahl
Bricht leise durchs Geäscht
Ond i los wia dui kalda Luft,
Mein Atem schweigend dampfa lässt.

Dui Schneedecke zu meine Fiaß
Isch dausend Mol durchbrocha,
A jeda Spur Führt von mir weg,
Bloß welchra soll i folga?

I hüll mi en a rotes Gwand
Und folg auf leise Pfoda
'ra kloina Spur ganz ohscheibar
Häalenga en den Fohra.

Do duad vor mir der Wald sich auf
Und mir wird älles klar.
I be koira Spur it gfolgt,
Weil i selber dr Gjagte war.

"Ear macht jetzt no an Abschiedsschrift
Und steckt's in d'Leiblestäsch,
Schütt't druf a Halbpfund Ratzagift
Nei in sei Branntweifläsch.

Doch aus ischt äll sei Leabesfreud
Und d'Wealt ischt em verhaßt,
Drum andersch weats it überleit,
Der Mordpla ischt scho gfaßt."
(Josef Bauer (1839 - 1908), "Der vierfache Selbstmörder")


7. EINST TRÄUMTE ICH...

(Instrumental)


8. ... VON UNGEFÜHLTEN NÄCHTEN

Dunkel lag der Wald
In hellem Mondes Schein,
Umgeben von Leben
Und doch allein,
Treibe ich fort.

Kalte Nebelschwaden
Streicheln meine Hand.
Ein sachtes Zittern
Zu lösen das Band,
Das mich hielt.

... Ich erkenne... ganz zart... einen... Stren...

Wo ist der Hass, den ich gespürt?
Und wo die Liebe, die mich verführt?
Nichts als Leere erfült mein Sein.
Umgeben von Leben und doch allein,
Kann ich nicht mehr fühlen, gefühlsverlassen,
Kann ich nicht mehr lieben, nicht trauern noch hassen.

Stumme Kälte macht sich breit.
Der Weg so lang, das Ziel so weit.
Werd' ich je finden wonach ich suche
Ehe ich mich selbst verfluche?

Ein goldener Schimmer bricht sich leicht
In Waldes grünem Dach.
Die Dämmerung dem Lichte weicht,
Ein Vögelein erwacht.

Der Tag is geboren, doch starb ich bei Nacht.
Um mich alles Sein zum Leben erwacht.
Ich erhebe mich kraftlos, verloren der Sinn,
Nor mir die Wege, die ich einst ging.
Das Haar gekämmt von wütenden Zweigen,
Während im Winde die Bäume sich neigten.
Eihe stumme Träne rinnt an mir herab,
Versteinertes Sehnen an moosigem Grab.

Stumme Kälte macht sich breit.
Der Weg so lang, das Ziel so weit.
Werd' ich je finden wonach ich suche
Ehe ich mich selbst verfluche?


9. STIMME DES WINDES

Der Himmel grau,
Der Baum erkrankt,
Keine Blüte ihn umrankt.
Der Stamm so rau,
Erkennst du nicht,
Was ihm das Herz durchsticht?

Die Wolken weinen,
Halme brechen.
Wer wird die Vergangenheit rächen?
Keine Sterne scheinen.
Neuer Glaube,
Dass er aller Leben raube!

"Erlöser" bleib in deiner Welt!
Im heißen Sand umringt von Meer.
Hier sehn dich doch nur Blinde als Held.

Du kamst aus der Wüste zu uns
Ohne um uns zu wissen, ohne Halt,
Akzeptiert durch Angst, Hass und Gewalt.

Ich rieche den Duft der Erde,
Fühle die Kälte von Stein.
Ich höre den Wind mich rufen
Lass mich sein Kind sein!

Erkenne die Krankheit!
Erfühle das Leid!
Geh' unter in deiner Einsamkeit!
Ich fand zurück
Vom Fluss des Trugs,
Ich fand dich wieder,
Hab' von eurer "Welt" genug.

Wind - Stimme der alten Lieder
Wasser - Quelle und Ursprung
Erde - gibst den Wurzeln halt
Natur - Schöpfer aller Werte

lyrics added by Apolline - Modify this lyrics