Rauhnacht (AUT) : Vorweltschweigen

Folk black / Austria
(2010 - Steinklang Industries)
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Lyrics


1. AUF DEN SCHWINGEN DER STURME

Hoch droben grollt der Donner wild
Und schmettert gegen Fels und Wald.
Die Winde heulen durch die Lüfte
Wir ziehen mit den Sturmeswogen.
Wolkenwellen graben sich
Durch die lichte Sternenpracht.
Der Atem der Erde jagt mit Hast
Über den kargen Bergesgrat.

Blitze zucken gen düstren Norden
Krallen sich in der Berge Schoß.
Schluchten klaffen am Firmament.
Wir fegen durch die Mondesnacht.
Furchtlos hastend durch tiefe Nacht
Durch Schlucht und Tal, durch Moor und Heide.
Wolkensäulen zieren die Schlacht
Funken sprühen am Himmelstor.

Auf den Schwingen der Stürme.

Ein Schimmer heimlich sich entfaltet
Der Morgen naht, die Nacht erstickt.
Nacht und Sturm versinken im Schlund
Die Morgenstund' kommt herbeigeeilt.
Himmelwärts zieht der schwarze Dunst
Leuchtend Geflimmer erhellt das Tal.
Aus dem Nebel reckt sich der Tag
Die Stürme schweigen in ihrem Grab.


2. VORWELTSCHWEIGEN

Ich bin vom Blut der Heiden
Und kann die Gottnatur
In Gut und Schlecht nicht scheiden
Sie ist mir Eines nur.

Ihr prägt viel tausend Namen
Zerlegt bis zum Atom
Doch alles ist ein Samen
Ist eines Lebens Strom.

Die Weltenseele schweben
Fühl ich im Tropfenfall
Im linden Wipfelbeben
Im Wetterwiderhall.

Sie grub im Vorweltschweigen
Am Fels die Runenschrift
Flüstert im Blumenneigen
Der freien Alpentrift.

Sie singt im Föhnsturmsausen
Vom Auferstehn der Saat
Sie ruft im Sturzbachbrausen
Erlösung ist die Tat!

Ich hab mich selbst gefunden
In jeder Kreatur
Bin unlösbar verbunden
Ein Teil der Allnatur.

Ein Funken, nie verknistert
Bin ich vom Urgestein
Von Ewigkeit verschwistert
Mit Wild, Getier und Stein.


3. DEM SCHICKSALSFELD ENTGEGEN

Krähengeschrei schallt in meinen Ohren
Die Nacht wirft Schatten in den Wald.
Wir hetzen über Flur und Wälder
Jagen durch die mondgetränkten Pfade.

Nachtfratzen starren aus dem Unterholz.
Grelle Stimmen wüten in der Dunkelheit.
Wir reiten durch das Felsental
Dem Schicksalsberg entgegen.

Sobald die Zeiten erfüllt sind
Kommt Luzifer von seinen Ketten los
Und reißt die Welt hinfort.


4. AUF ZUR SCHLACHT

Ahnungsgrauend, todesmutig
Bricht der große Morgen an.
Und die Sonne kalt und blutig
Leuchtet uns'rer blut'gen Bahn.

In der nächsten Stunde Schoße
Liegt das Schicksal einer Welt.
Und es zittert schon das Los
Und der ehern' Würfel fällt.

Hinter uns im Grau'n der Nächte
Liegt die Schande, liegt die Schmach.
Liegt der Frevel fremder Knechte
Der uns uns'ren Glauben brach.

Uns're Sprache wird geschändet
Uns're Tempel stürzen ein.
Uns're Ehre ist verpfändet
Einig Brüder, löst sie ein!

Brüder, die Rache flammt
Reicht euch die Hände!
Auf daß sich der Fluch
Der Himmlischen wende!
Löst das verlor'ne Palladium ein
Und das Reich der Götter wird eures sein!

Aber noch gilt es ein grässliches Wagen,
Leben und Blut in die Schanze zu schlagen.
Nur in dem Opfertod reift uns das Glück
Der Tod für den Glauben ist unser Geschick!

Mit den Göttern woll'n wir's wagen
Fest vereint dem Schicksal steh'n.
Unser Herz zum Altar tragen
Und dem Tod entgegen seh'n.

Vaterland, dir woll'n wir sterben
Wie dein großes Wort geweiht.
Uns're Söhne mögen erben
Was wir mit dem Blut befreit!


5. UNTERSBERG

Sehet gar sonderbar Gestalten
Die des Untersbergs Umriss zeigt.
Und fühlet ein unheimlich' Walten
Wenn ihr tapfer dem Tal entsteigt.
Seid ihr hingestiegen um zu lauschen
An des wunderbaren Berges Mund?
Hört ihr es furchtbar unten rauschen
In dem finsteren unermess'nen Schlund?
Untersberg
Zeitentor

Diese hohen Marmorwände
Schimmernd in aller Farben Pracht
Brachten manchem schon ein frühes Ende
Stürzend in den Schoß der Nacht.
Mannigfaltig sind die Sagen
Seiner inn'ren und äuß'ren Welt
Die aus tiefster Vorzeit ragen
Uns ein Grauen immerhin befällt.
Untersberg
Zeitentor.

Zwergenzüge nächtlich ziehen
Nach dem Kirchlein hin von Unterstein.
Wehe denen, die nicht fliehen
Denn sie müssen mit in ihre Reich'n.
Müssen mit und niemals losgelassen
Werden sie, noch keiner wiederkam.
Unverzeihlich müssen sie erblassen
Die der Untersberger Zug entnahm.

Kaiser Karl muss verweilen
In des Zauberberges Schoß.
Wie vorbei die Zeiten eilen
Bleibt Erstarrung doch sein Los.
Bis um die große Tafelrunde
Sich einst gewunden hat sein Bart
Dann erst schlägt die letzte Stunde
Wie denen, die um ihn geschart.


6. DAS LETZTE LICHT

Der Mittag ist so karg erhellt
Ein dunkler See sinkt in sein Grab.
Dies ist das letzte Licht der Welt
Das bleichste Glimmen, das es gab.

Die Luft steigt grau ins Mündungsall
Der Rabe schreit, der Wald schläft ein.
Mich trennt ein rascher Tränenfall
Vom Ende und der Pein.

Oh traurig ist das Scheiden
Gilt es für immerdar.
Oh traurig ist das Sterben
Wenn kurz das Leben war.

Oh traurig ist das Scheiden
Gilt es für immerdar
Oh traurig ist das Sterben
Wenn kurz das Leben war.

Nun muss ich dich verlassen
So lebe wohl mein Wald
Die rauhen Stürme nahen
Und Winter wird es bald.

Die Nacht bricht an, es dunkelt
Der Wald rauscht immerzu
Ein Stern hoch oben funkelt
Winkt mir zur ew'gen Ruh.






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