Eis : In den Werften der Galeere

Black Metal / Germany
(2009 - Lupus Lounge)
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Lyrics


1. GALEERE

Friedlich lag der neue Schnee auf kuehlen Hoehlen, die uns bargen

Endlos schien die Stille, bis, fast lautlos noch zunaechst,
das silberweiße Leichentuch von unseren Haeuptern schmolz

Und mit den Tagen stieg das Wasser bis zu uns empor und zwang zur Flucht.
Sie sei uns auch verwirkt : Wir suchen wieder Heimat tief in euerem Abendland.

Entlang an Baechen und Luessen trieben wir hinab zum Meer und schlugen aus Baeumen, die wir tot am Ufer fanden, Holz fuer unser Schiff.

Das Bugspriet aus Schatten und Hauch, bis der Wind ihn zum Leben erweckt :
Aus Haut ein Segel, das, ganz blass, dem Sturm sich durstig entgegenreckt.

Dazu schlagen wir den Takt auf Schädeln lang vergessener Schoepfer laenger noch vergessener Kunst : Und Knochenriemen, mehlig weiß und grau, lichtern irrend durch den Nebeldunst.

Und aus den Ankern euerer Kaehne, die in toten Haefen trieben, schmiedeten wir Fesseln fuer den Horizont.

So flohen wir in Kerkern unter Wasser, wo der Geist in Ketten liegt, wo die ehemals eisernen Legionen wahrer Schwaerze unter Masken für uns rudern.

Und um uns nur das Meer, ohne Ende, ohne Grund :
Brennende Galeere auf dem Spiegel alter Welten.


2. HELIKE

Erzuernt Poseidon nicht mit eueren Maekeln !
Euer Staat ist schon zerfallen an dem Tag, an dem ihr euere erste Marmorseule schlugt, als erstes Blut aus eueren Opfertempeln rann.

Langsam sanken euere Mauern... Mit der Wollust in den Augen; Stolz wo keinem Stolz gebuehrt; Aus Neid auf euere Naechsten; Aus Zorn auf euere Schwaechen; Ohne Maß in euerer Sucht; Durch die Gier in euerem Geiste; Durch die Traegheit eueres Fleisches.

Endlich...
Schmolz das Wachs in Goettertiegeln und ergoss als Siegel sich in Feuerschein und kalten Fluten, eines Winters in der Nacht.

So nahten sich Poseidons Gaben erderschuetternd her vom Meer, so sanken euere Werke hin, ganz eins mit der Vergaenglichkeit.

Unter schimmernd blauen Spiegeln, ueber die der Faehrmann kreist, steht in kristallinen Hallen, was dem Hades hingereicht.

Erzuernt Poseidon ruhig mit eueren Maekeln !
Euer Staat wird auferstehen eines Tags.
Bis dahin aber schlaft in nassen Graebern,
seid dreitausend Jahre ungesehen.


3. UNTER TOTEN KAPITANEN

Schau die Glut hinter den Wellen, wie sie ohne Klang erlischt. Vielleicht ist diese Daemmerung unsere letzte.
Leuchtturm waren wir in all den Stuermen, an unseren Tauen hingen blutend die Laternen.
Alles was hier nun noch scheint, ist mattes Licht wie aus Tavernen.
Aber schau, wir segeln unter toten Kapitaenen.

Wo ist der scheue Geist im Meer und stille Dunkelheit sich flüchtet, sucht toenerne Werke nicht !
Und solltet ihr sie finden, lasst sie wehen : Es ist besser, dass ihr sie vernichtet.

Sieh! Über den Wellen sinkt die Nacht herab und unsere Segel sind erfroren.
Vielleicht ist diese Flaute unsere letzte.

An unserem Bug zerbrachen tausend Wetter und von unserem Deck erklangen tausend Lieder.
Alles was hier nun noch klingt, ist der Gesang von schwarzen Schwaenen.

Sieh! Wir segeln unter toten Kapitaenen.

Aus den mordernden Urnen gesunkener Schiffe schreien die Glocken und Hoerner, ruehren das Wasser und treben den Nebel ueber die kalkweißen Klippen gegen die Stadt, dass wenn ihr erwacht, ihr den Ruf der Goetter dumpf nur getraeumt habt :
Alles ist ewig verloren.
Ich sah ein Schiff auf seiner dritten Fahrt in den verfluchten Erdenwinter treiben.
Vielleicht war diese Reise seine letzte.
Am gebrochenen Revers der Kapitaene sah ich von Ferne noch Medaillen leuchten und im Mahlstrom tauchte etwas auf und etwas tauchte unter, was ich nicht erkannte.

Niemand weiß wohin wir segeln, unter toten Kapitaenen.

Lyrics geaddet von Apophis2036 - Bearbeite die Lyrics