Atrorum : Himmelsstürmer

Avantgardiste Black / Germany
(2004 - Self-Released / Apathia Records)
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Letras


1. HIMMELSSTÜRMER

Du flogest auf gen Sonnentau
Im Federkleid der Phantasie
Deine Himmel zu nehmen im Sturm.
Mach dir die Erde untertan!
Geist besiegt Materie
In deinem Elfenbeinturm.

Der Äther trägt dich durch die Wolken
Gedankenschnell und vogelgleich
Den Zielen eines Traums entgegen
In einem unrealen Weltreich.
In dem Gesetz ist, was dir allein gefällt.
Bleibst du doch fremd der realen Welt.

Und dein Flug im Leeren verhallt.
Die Welt erfriert in Konvention.
Langsam verliert der Traum Gestalt.
Wird zu Resignation.

Im Leben hast du schon versagt, noch ehe es begann.
Nur im Traum der Phantasie bist du der Welt entronnen.
Himmelsstürmer, der du warst, wirst du niemals sein.
Wenn du aus Tagträumen erwachst holt dich die Kälte ein.


2. WALDGEIST

Buntes Herbstlaub, tanzende Schatten, Mutter Wald im Nebelkleid
Lass uns wandern hinaus im unsere kleine Welt, in mein buntes Märchenland
In meinen Traum.
Der Wind flüstert in den Zweigen ein leises Requiem an den Tag
Und Schatten tanzen fröhlich Reigen da die Sonne darnieder lag

Siehst du jene Schatten mich umgarnen, wie sie tanzen und wie sie locken.
Waldgeister sind's, die ihre Netze tarnen. Und mein Blut beginnt zu stocken.
Bin ich trunken noch von Lebensglück, treten meine bösen Geister nun hervor.
Und ihr Lächeln macht mich noch verrückt. Angst und Dunkelheit steigen langsam empor.

Bleib in meinem Traum, lass mir den Frieden, eure Welt zu schauen, in meiner zu liegen.
In rotem Laub, auf weitem Feld, mir so vertraut: meine kleine Welt.
Wärme in meinen Adern, Abendsonne im Gesicht,
Frieden ohne zu hadern, Waldgeister finden mich hier nicht.

Blutend verendet die Sonne am Horizont.
Und triumphal steigt aus den Schatten empor: Die bleiche Scheibe, der Mond.
Geselle des Gevatters, magst du in Kälte Erden nun regieren.
Der Welt Nebel, Schatten, Nacht aufoktroyieren.
Fratze des Nichtseins, du starrst mich an bleich wie der Tod.
Wachst über starre Düsternis, über Alpträume, Elend und Not.
Dein Dunstschleier erfasst mich, erdrückt meine Lungen, schnürt mich mit Kälte ein.
Die Schergen sehen höhnisch die Protraktion meines gequälten Seins.
Dein Odem, er vergiftet mich und meine Welt.
Ich steh allein, kann ihn nicht fliehen.
Du erniedrigst mich zum bloßen Schatten meiner Existenz.
Du bist der Hölle kalter Paladin.

Blätter, sie flüstern, rauschen. Der Mond scheint so hell wie der Tag.
Vergangne Zeiten lauschen dem Unheil, das bald kommen mag.
So steh ich nun allein vor dunklem Feuerschein.
Dämonisches Bild, die Szenerie geisterhaft schändlicher Travestie.
Geister im Tanz im Schattenschein treiben mich mit Freuden in den
Irrsinn vor Angst vorm Schattensein. Ich flieh vor dem Kataphrakt
Tod, dem Kupferstich. Hilflos stehe ich dir
Gegenüber und blicke dein Angesicht. Blicke den Hohn !

Mitten in meinen Kopf hinein tanzt sich der teuflische Feuerschein.
Reitet der Kataphrakt, bereit für meinen Tötungsakt.
Geister im Tanz im Schattenschein treiben mich mit Freuden in den
Irrsinn vor Angst vorm Schattensein. Ich flieh vor dem Kataphrakt
Not der Menschenjagd, doch ich bin umringt von Schatten,
Gevatter Tod, der Menschen plagt, nimm mich bei dir auf !

Ein Wind streift silbern die Wipfel, mit einem Mal zerfällt meine Angst
Zu Staub und küsst meine Lider, mit einem Mal sehe ich ganz klar.
Der Wald, er steht still und schweiget. Lichtfetzen tänzeln und laden mich ein
Ihnen zu folgen durch taufrische Nacht, den Stimmen auf dem Pfad der vorher nicht war.

Lichtertanz im Schattenschein. Ich sehe die Zweieinigkeit von Dunkel und Hell
Geborgenheit schließt mich in die warmen Arme.
Ein Waldgeist ist um mich - strahlend und nah.
Die Nacht, sie scheint wunderbar. Der Nächte Gestalten umsäumen meinen ruhigen Schlaf.

Jähes Erwachen aus honigsüßem Traum, die Schatten ergreifen mich mit eisernen Fäusten.
Ich spür die Pein. Kälte umschließt meine Seele, ich bin in ihr.
Ich bin die Kälte, alles wird eins, Waldgeist erfülle mich mit froher Misanthropie!
Ich bin die Sonne, ich bin der Mord !!

Die Zweieinigkeit, im Spiegel ich selbst. Zurück tief im ich finde ich mich.
Ertränke ich in mir das Leid, entsage meiner Menschlichkeit.
Und meine Märchenwelt in sich zusammenfällt.
Bunte Fetzen nun vergehen, wie Herbstlaub mich umwehen.
Misantroph !

Menschenwelt o sei verflucht, die ihr die Angst nur sucht.
Ihr sterbt aus mir, ich werde kalt, und von mir bleibt ein Geist im Wald.
Waldgeist !


3. TAGTRAUM

Inmitten mannigfaltiger Idylle
Die sich jedoch dem Herz verschließt
Wandle ich in den Tages Stille
Dessen Schönheit mir den Schmerz versüßt.

Der Einsamkeit Last erdrückt mein Herz.
Die Tragik des Daseins in Sinnlosigkeit.
Der Gedanke an sie versüßt den Schmerz,
Betäubt die Pein der bitteren Wahrheit.

Wie sich die Natur zu Herbste neigt
Wird es Herbst in mir und um mich her.
(Wie ich mich nach dir verzehr')
Die Blätter werden gelb und schon sind
die der benachbarten Bäume abgefallen.
(Ich höre den Schmerz ihres Daseins verhallen.)

Von den Felsen des Hügels, vom Gipfel der Berge,
redet, ihr Geister der Toten !
Mir soll es nicht grausen ! Wohin habt ihr mich zur Ruh genommen ?
In welcher Gruft der Seele soll ich mich je finden ?

Keine schwache Stimme vernehme ich im Winde.
Keine wehende Antwort im Sturm des Hügels.
Wenn die Nacht das Land verschluckt und der Wind durchzieht die Heide
Soll mein Geist im Toben stehen und um mich trauern.

Vorbei sind Wind und Regen. Der Mittag aufersteht. Die Wolken teilen sich.
Fliehend bescheint den Hügel eine unbeständige Sonne von glänzendem Blut.
Rötlich fließt der Strom des Bergs im Tale hin, voll Murmeln, voll stillen Leben.
Doch von Ferne klagt das Wispern eines Requiems von Leid. Das Idyll trügt.


4. HÜNENGRAB IM NEBEL

Meine Tränen sind für die Toten.
Meine Stimme für die Bewohner des Grabs.
Schlank bist du heute auf jenem Hügel.
Und schön unter den Söhnen der Heide.

Aber auch du, mein Freund, wirst fallen.
Und auf deinem Grabe wird der Trauernde sitzen.
Die Hügel werden dich vergessen.
Dein Bogen in der Halle, ungespannt...

Weine, Vater, weine, aber dein Sohn hört dich nicht.
Tief ist er im Schlaf der Toten, teilt ihr Kissen von Staube.
Nimmer achtet der der Tränen, nie erwacht er auf deinen Ruf.
Wann wird es morgen im Grabe zu bieten dem Schlummerer erwachen?

Eng ist nun deine Wohnung, finster die Stätte.
Mit drei Schritten messe ich ab dein Grab, o der du ehe so groß warst.
Vier Steine mit moosigem Haupt, dein einziges Gedächtnis.
Ein entblätterter Baum, langes Gras, das im Wind wispert.

Weine, Vater, weine, aber dein Sohn hört dich nicht.
Tief ist er im Schlaf der Toten, teilt ihr Kissen von Staube.
Nimmer achtet der der Tränen, nie erwacht er auf deinen Ruf.
Wann wird es morgen im Grabe zu bieten dem Schlummerer Erwachen ?


5. PEIN

Tout est perdu.
Mon ciel est détruit.
L'existence n'a plus de sens.
Je n'aurai jamais de la chance.
Et j'ai peur.
Peur....

Das Nichts füllt die Leere, wo einst Leben.
Verdammt sei all mein Tun, all mein Streben.
Zeit dreht sich weiter, doch ohne Ziel.
Zu spät erkannte ich den Ernst des Lebens Spiel.

Ihr Auge verbrennt meine Seele.
Ich bin ihr auf den Tod verfallen.
Weh dir, der du dein wertlos Leben gäbest,
Um sie zu besitzen !

Kriechender Wahnsinn ergreift mein Herz.
Nimmt mir alles, hinterlässt nur Schmerz.
Entreißt mir meinen Odem,
Und wirft mich leblos zu Boden.
Pein !


6. ERWACHT

Im Traum bin ich der Krieger der Heide, der Liebende in bittersüßer Seelenpein.
Ich finde Antworten auf die Daseinszweifel. Verschmolzen sind Natur und Menschsein.
Doch graukalter Tag besiegt Mutter Nacht. Sterile Wirklichkeit die Phantasie verlacht.
...und der Schlafende, er wacht ...
...und der Schlafende erwacht !...

Erwache in den Alptraum der Realität! Erwache in kaltgefliesten Korridoren
Zwischen Schneideblättern kreischender Sägen im ewigen Mahlwerk der Zivilisation
In Bunkern und Hallen aus rostrotem Eisen, erwache auf totschwarzem Straßenbelag
Erwache in Einsamkeit, jeden neuen Tag wie im Betonsarg der unbrauchbaren Greise
Erwache im Schleifgang der Konvention, in Glasungetümen hungriger Mägen
Gefüttert von menschfressenden Fabriktoren. Erwache ! - bevor dich dein Träumen verrät !
Erwachet !


7. ERFROREN IM HASS

Öffne deine Augen, vorbei sind Traum und Nacht.
Alle guten Geister sind längst schon umgebracht.
Die Welt ist kalt und gläsern, ihr Lebenssaft gerinnt
Zu Eis in unseren Adern und macht uns taub und blind.

Geh deinen Weg im Betonlabyrinth !
Erfreue dich an Bäumen aus gefärbtem Glas !
Plage deinen Nächsten, Maschinenkind !
Die Welt ist tot, erfroren im Hass.

Menschenvieh rennt hetzend durch grelles Neonlicht.
Ich-Sucht in den Herzen, Leere im Gesicht.
Eingeschält in Plastik, umhüllt von grauem Stahl
Kriechen sie im Staube, hörig dem Kapital.

Opfere den Konventionen alle deine Menschlichkeit !
Nur Grausamkeit kann sich noch lohnen in postmoderner Jagdzeit.
Flüchte nur in die Chemie, wenn du dein Werk kannst nicht ertragen.
Tagträume sind Travestie, die dich tiefer ins Unheil jagen.

Ihr habt euch diese Welt erbaut mit Milliarden Litern Blut.
Ihr vergiftet sie noch immer für eure kranke Brut.
Eingesperrt in Gedankentürmen, kein Weg zum Entrinnen,
Das Spiel im metallenen Krematorium ist nicht zu gewinnen.


8. TOD DER KONVENTION

Wie viele Millionen hast du in deiner Hand ?
Wie viele knechtest du bis die elend krepieren ?
Wie viele hinderst du daran, Menschen zu werden ?
Was macht es dir da aus, ein paar zu verlieren,
die eines Tages dich aus sich morden,
um frei zu werden von dir und der Welt,
um Mensch zu werden, die die Natur uns gedacht,
bevor du, Konvention, uns hast entstellt.

Nun liegst du hier in deinem eigenen Safte
Deine Stimme schwach, die Finger schon kalt.
Schon verraucht der Nebel der Köpfe.
Die Gedanken durchdringen mich in klarer Gestalt.
Die milchigen Augen sehen klar und scharf.
Verblasst der blinde Fensterkitt.
Befreit von deinen Fesseln, von Kindheit an getragen
wage ich in Freiheit den ersten Schritt.

Erwürgt von meinen bloßen Händen
stieß ich dich von deinem Thron.
Mögest du nun elend verenden.
Tod der Konvention !

Konvention ist der Galgen an den sich der Schwache krallt.
Der vor dem Sturz in den Abgrund der Leere schützt.
Konvention ist die Trägheit, die den Eigenhass besiegt.
Die Beschäftigung der Sinne, die ohne sie im Kreise drehen.
...leise im Kreise gehen...
Konvention ist die Droge, die Dummheit integer macht.
Konvention ist das Versmaß und das Rückgrat jeder Macht.
Konvention schützt die Reichen, Revolution wird verlacht.
Chaos herrscht und Anarchie und Freiheit, wird sie umgebracht.

Konvention ist der Stickstoff, der den Innerwillen erstickt.
Konvention ist die Hure, die für Geld mit allem fickt.
Konvention ist der Zünder, der zur Unendlichkeit nur tickt.
Konvention ist das Stimmvieh, das nur hört, jasagt und nickt.

Ich kenne kein Mitleid, keine Gnade mit dir. Zu lang vergiftetest du mein Sein.
Für mich bist du für immer gestorben. Ich bin nun astral und rein.
Dich unter meinen Händen röcheln zu sehen hat mir sogar aufrichtig Freude gemacht.
Du bist krepiert, zerfallen zu Asche und ich stand darüber und habe gelacht.

Die Konvention saß in der Kneipe, konventionell bei einem Bier.
Sprach und dacht in strengen Schubladen, kaum mehr Intellekt als ein Primatentier.
Ich schlich mich von hinten an, als sie mich ihr hörig deuchte.
Und dann hab ich's endlich getan: Erledigte diese Menschenseuche.
Nun ist die Konvention tot und wird nie auferstehen.
Viele werden uns folgen, Unkonventionalität verstehen.


9. TESTAMENT

In the deep of my night, where darkness comforts
the ones pure in sight lies sprouting the well of thoughts.
The union of chaos and order proceeds as unplanned.
Blood of ignorance dries colder on hands of the dissident.
You're trapped in the claws of freedom.
The only way out seems clinging to harsh conventions.
Escape the abyss of doubt.
Stupidity will guide you through the dark streets of the world.
Avoiding the presence of the damned, beware their rage unfurled.

How can I ever understand you ?
Eyes are shut and thoughts are prisoned in the block of conformity.
We won't ever make you realize that superstition in convention is a failure.
Disguised by the dark I stand, awaiting your downfall.

Seething with rage at lives of fudge. The time is near when wrath shall judge
upon the stupid, I'll applaud - justified arrogance in thought.

Summon the forces of chaos to eradicate dogmatism for evermore.
Like slugs in a bowl full of salt will their intestines writhe in pain under our furious hate.
Under the coat of my antidogmatic thoughts lures the distorted face of convention.
Creeping up from behind, tying a corset of rules around spiritual liberty.

Now we found ourselves trapped inside walls of conformity.
As the flowers of superiority are withering, so am I.
All the blood shed laughs at our failing.
Chaos' victory dies within the will to organize her force.
The triumph of order can't be achieved until she rapes her priests.
Killing morals runs the risk of breeding new morals within its own temple


10. JAGDZEIT

Schließet mir die Augen, lasst mich im Dunkel stehen.
Schließet mir die Lunge, lasst mich zu Staub zergehen.
Hier in meiner Kammer erwarte ich den jüngsten Tag.
Rot-eisern sind die Wände in meinem kalten Grab.

Wo seid ihr hin ihr Führer mit unserer Revolution ?
Blendend wie Gesalbte, wo blieb unsere Vision.
Verraten und vergessen, gekauft von Geld und Macht.
Das uns - wie unsere Väter - um den Verstand gebracht.

Und jene, die euch glaubten, die schwach vor Ehrlichkeit.
Und jene, die euch trauten, in dummer Einfältigkeit.
Die habt ihr hier vermauert, jenseits von Zeit und Licht.
Dass keiner uns betrauert. Die Zukunft kennt uns nicht.

Es ist Zeit, aufzustehen, Träume zu zerschlagen !
Es ist Zeit, zu gehen nach keiner Revolution !
Es ist Zeit, zu sehen, um vergangenes zu begraben !
Es ist Zeit, zu vergehen in der Evolution !
Es ist Zeit, zu jagen, was gestern wild und frei !
Es ist Zeit, zu sagen, was uns alle befreit !
Es ist Zeit, zu tragen das rechte Konterfei !
Es ist Zeit zu jagen, zu Jagen ist die Zeit !

Ist es Zeit, aufzustehen, Träume zu zerschlagen ?
Ist es Zeit, zu gehen nach keiner Revolution ?
Es ist Zeit, zu sehen, um vergangenes zu begraben !
Es ist Zeit, zu vergehen in der Evolution !
Ist es Zeit, zu jagen, was gestern wild und frei ?
Ist es Zeit, zu sagen, was uns alle befreit ?
Ist es Zeit, zu tragen das rechte Konterfei ?
Ist es Zeit zu Jagen ? - zu jagen ist die Zeit !

So stolze mächtige Worte langsam im Raum verhallen.
Die doch in tausend Jahren zigtausend Mal erschallen.
Geblieben sind die Krüppel, der unbrauchbare Rest,
Der Trester der Gesellschaft, leer und ausgepresst.


11. H!MM3LSSTYRMR (REKONSTRUKTION)

Dädalos im Federkleid,
erstarrt in kaltem Glasbeton
Maschinenkind in der Dunkelheit.
Zerschmettert am Boden der Desillusion.

Eingesperrt und betäubt im Plastikhaus.
Gefangen in virtueller Realität.
Zum letzten Mal breitest du die Flügel aus
Und merkst doch zuletzt: Es ist zu spät.

Was du suchst hat die Zeit genommen
Und auch du wirst nie wieder kommen...

Dunkle, kalte Materie, unendlich weit.
Erloschen du und deine Welt, erloschen mit der Zeit.

Die Urnen deiner Ideale vergessen im Elfenbeinturm
Den du einstmals verließt, zu nehmen die Himmel im Sturm

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