Waldgeflüster : Meine Fesseln

Pagan Black / Germany
(2014 - Bindrune Recordings / Black Blood Records)
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Lyrics

1. DER NEBEL

Das Land liegt fahl im ersten Licht
Ein weißer Schleier verschlingt die Wälder
Entzieht sie dem klagenden Blick
Und ein Herz wurde kälter

Träge und Trüb…
Der Nebel klammert sich an die Wipfel
Der Winter feiert seinen Sieg
Und Stille legt sich auf der Berge Gipfel

Und plötzlich verstummt der Ruf
Fern nur noch der Wälder Gesang
Verzehrend bedeckte sie ein weißes Schleiertuch
Und Hass, Trauer, Sehnsucht verklang

Der Nebel – Bedeckte beklemmend das Land
Der Nebel – Brachte eine einsame Stille
Nur Nebel – Wo einst ein strebend Feuer gebrannt
Nur Nebel – Kein Glück, kein Hass, oder Wille

Stille, wo sonst rasende Wut
Nur einsame Leere bleibt zurück
Stille, wo sonst der Sehnsucht Glut
Ein Krieger verlor das Feuer im Blick

Verstummt das Echo der Schreie
Zurück blieb nur die Leere
Mein Blick verlor sich in der Weite
Als ich den Wäldern den Rücken kehrte

Doch trugen die Wälder den Willen in sich
Ohne sie bleibt nur Stillstand
Und der Nebel der die Seele bricht
Klammerte sich eisig an das Land

Wie gern hört ich wieder den klagenden Gesang
Spürte wieder Leben
Wie gern hört ich wieder des Freudentaumels Klang
Knoten in des Schicksals‘ Fäden

Der Nebel – Bedeckte beklemmend das Land
Der Nebel – Brachte eine einsame Stille
Nur Nebel – Wo einst ein strebend Feuer gebrannt
Nur Nebel – Kein Glück, kein Hass, oder Wille


2. KARHUNKIERROS

Brich auch, der Sonne entgegen
Sieh dich vor, Vergessen lauert auf meinen Wegen
Mein sanftes Rauschen kündet von künft’gem Glück
Brich auf, und blicke nicht zurück

Vorbei an erquickenden Bächen und trägen Seen
An brüllend reißenden Strömen und stillen Mooren
In des Windes Armen sich wiegende Blätter
Begleiten einen Geist gehetzt vom Morgen

Tritt um Tritt schritt ich voran
Die Gedanken an Gestern verschwammen
Umgeben von des Waldes Stille
Scheint was einst fremd nicht länger zu zählen

Der einsame Pfad trug mich hinfort
Befiel mein Herz und riss es mit sich
Nicht länger kann ich von außen betrachtend
Nach dem inneren Grunde fragen

Das Fremde wich einem tiefen Vergessen
Und ließ nur das Heute zurück
Der mächt’gen Stämme einsam Rufen
Ließ die Grenzen verschwimmen
Des Waldes Herz und das Mein’ge
Schlugen in
Resonierender Stille
Als Eines

Nur noch ein Stück, reiß die Mauern endlich ein
Sei hier, vergiss das Streben deines Seins
Spür die Kraft, die ich dir geben kann
Nur noch ein Stück, schreite, schreite voran

Ich strebe nicht länger nach Zufriedenheit
Oder nach erfüllendem Glück
Für einen Moment riss er die Mauern ein
Und ich konnt sagen: „Ich bin hier“

Nur hier wirst du finden, was du schon lange suchst
Die Grenzen überwinden, die du dir selber schufst
Lausche dem Raunen, welches dich treibt durch den Wald
Schreie dies Mantra, welches in uns widerhallt

Vergesse dich – ich vergesse mich
Spüre dich – ich spüre mich

Atme mich – ich atme dich
Verlange nichts – ich verlange nichts


3. WIE EEIDE WEIDE IM WIND

Frischer Tau lag nass auf dunkelgrünen Wiesen
Die ersten Strahlen der Sonne brachen sich in den Bäumen
Auf den Feldern sah man das Leben sprießen
Und Frühlingsbäche hörte man in Aufbruch schäumen

Das Leben zog es voll ungebändigt‘ Tatendrang
Hin zu unerforschten, weiten Ufern
Und eine sanfte Brise trug über einen Frühlingshang
Der neuen Wege lockend Rufen

Und ich stand wie eine Weide im Wind…

Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in sanften Frühlingsbrisen
Und auch wenn das Neue lockend sang
Auf ewig harrte sie auf ihren Wiesen

Die Sonne fiel drückend auf bestellte Felder
Die sengende Schwüle brach sich in den Lüften
Frohlockend klangen Klagen durch die Wälder
Sangen voll Inbrunst von des Herbstes Düften

Berstend vor Fülle lag das weite Land
Bittersüße Früchte hingen an reifen Bäumen
Ein unbändig‘ Hauch erzählte einem roten Sonnenuntergang
Von des Sommers erfüllten Träumen

Und ich stand wie eine Weide im Wind…

Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in einem stürmisch‘ Sommerhauch
Und auch wenn eine Herbstklage lockend sang
Auf ewig harrte sie auf ihren Feldern aus

Träge fiel das Laub hin zu Erden
Tauchte die Welt in ein prächtig rot-gülden Farbenspiel
Als sich Gefährten zum Scheiden den Rücken kehrten
Trauerte eine Weide, die Einsamkeit zum Opfer fiel

Eine einsame Krähe sah man in der Weite entschwinden
Sie zog durch ein karges Land, gehüllt in Nebelschwaden
Getragen von kalten herbstlich‘ Winden
Hörte man sie von der Leere klagen

Und ich stand wie eine Weide im Wind…

Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in des Herbstes kalten Winden
Und auch wenn das Blätterrauschen nach Leere klang
Auf ewig kann man sie einsam auf ihrer Lichtung finden

Das Land lag brach, vom kalten Schnee benetzt
Ächzend beugten sich die Fluren in des Winters Klauen
Wälder von wütend‘ Stürmen zerfetzt
Ließen ungezähmten Hass verlauten

In Zwietracht sah man alte Gefährten scheiden
Über die Wipfel fegten eisig Winterstürme
Und auch die alte Weide fühlt‘ man leiden
Als sie kein Blattgewand mehr vor den Elementen schirmte

Und ich stand wie eine Weide im Wind…

Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich unter des Winters Macht
Und auch wenn das Heulen der Stürme vor Hass erklang
Auf ewig harrte sie in stiller Andacht

Wie eine Weide im Wind…


4. TRAUERWEIDE TEIL I

(Instrumental)


5. WENN DIE MORGENSONN...

Blutrote Himmel erwachen über einer toten Welt
Ihr Schein taucht die Wälder in Leben – Scheinleben
Der Glanz des Taus spiegelt das Morgengraun
Und Nebelschwaden zerfetzen das Land

Wenn die Morgensonn im Abendrot ertrinkt,
Wenn das Land im blutgen Schein versinkt
Wenn der Nebel ihre Strahlen verklärt
Wenn sie am Morgengraun zerbricht
Wenn ihr Licht nur noch Verzweiflung bringt
Wenn die Morgensonn im Abendrot ertrinkt

Ich starb bevor ich wirklich zu Leben erwacht
Das Ende ergriff meine Seele im Morgengraun
Zarte Sprossen von der Zeit zertrampelt
Warum ward ich niemals jung?

Grau in Grau, alles ist grau
Kein Licht vermag mehr zu wärmen
Eine kalte, tote Morgensonne
Klammert sich mit eisig Strahlen an das Leben

Wo früher in jedem Blatt das Leben schrie
Wo Gewässer noch in Hoffnung funkelte
Scheint jetzt alles nur noch tot und leer
Und Nacht fällt bevor der neue Tag beginnt

Ich wünschte ich könnte teilhaben an dem was ihr Leben nennt,
einmal nicht nur funktionieren
Wo sind sie denn, eure ewigen Momente, eure großen Gefühle?
Einmal nur aus tiefster Seele, voll Inbrunst lachen,
oder zumindest weinen auf dass das Herz zerbricht

Was wenn nur noch Verzweiflung und Gleichgültigkeit das Innerste erfüllen
Was wenn ich an der Gewissheit zu leben zerbreche, am Leben erkranke
Ich betrat schon alt die Welt, starb schon vor meiner Zeit
Bin nur eine seelenlose Totgeburt

Grått på grått, alt re grått
Intet lys, kan varme meg
En kald og død, morgensol
Griper om seg med frosne stråler

Wenn die Morgensonn im Abendrot ertrinkt,
Wenn das Land im blutgen Schein versinkt
Wenn der Nebel ihre Strahlen verklärt
Wenn sie am Morgengraun zerbricht
Wenn ihr Licht nur noch Verzweiflung bringt
Wenn die Morgensonn im Abendrot ertrinkt


6. MIT WELCHEN FESSELN

Als sich der Herbst noch in gold'nen Lettern
Leben auf den Leib geschrieben hatte
und sich die Sonne oftmals rettend
manchmal zaghaft ins Unterholz wagte

Damals sang der Wind noch von Welten die erfüllten
und Momenten die den Wald aus der Trägheit Griff befreiten
Es gab noch Tage, die ihn in einen warmen Sommerregen hüllten
Und Nächte in denen er entfloh der Einsamkeiten

Leise lauschend konnte manch manchmal des Glücks Gesäng' erahnen
wie sie sich im Spiel der Winde verfingen
Und die Freudenschreie die sich den Weg durch den Nebel bahnten
vertrieben die aasenden Krähen mit trägen Schwingen

Heute ist der Wald still und leer
Das strahlende Gold wich einem aschfahlen Grau
Die Äste hängen von des Winters Last träge und schwer
und ununterbrochen krächzen die Aaare lockend und rau

Was einst war scheint verloren
Der Winter hinterließ den Wald nackt und kahl
Der Quell der Freude strömt im Unterholz verborgen
doch schmeckt sein einst so süßes Wasser lack und schal

Wohin soll ich mich noch retten
Wenn die alte Welt in Trümmern liegt
Mit welchen Fesseln soll ich mich noch an das Leben ketten
Wenn der Wald schon so lange schwieg

Das Leben entzog mir tröpfchenweise mein Blut
hinterließ nur eine leere Form
Einst brannte hier eine strebende Glut
heute eine Gestalt in den Gezeiten verlorn'

Wenn dein Sein sich selbst verloren ahnt
Das Gelächter in der Zeit verhallt
Wenn eine Stimme zu neuen Wegen mahnt
Reiß herunter die Fratze, mit eine toten Lächeln bemalt

Vielleicht ist es Zeit endlich loszulassen
Den Träumen unschuldiger Tage Lebwohl zu sagen
Ich war viel zu lange am Rasten
Vielleicht kann ich mich an der Erinnerung laben
Ich betrachte den Wald, der nun hinter mir liegt
Ein wehmütiges Lächeln huscht über meine Lippen,
als ich ihm den Rücken kehr
Und doch kann ich nicht vergessen, was einst ein toter Krieger schrieb:
Loszulassen fällt so schwer


7. TRAUERWEIDE TEIL II

Rotes Gold ergießt sich auf karges Land Gealterte Wurzeln, verrottetes Laub Aus der Ferne rief ein Wandrer Suchte vergebens nach einem schicksalsarmen Weg

Eine Trauerweide stand einsam Als eine kalte Sonne sich in den schwülen Morgen krallte

Und als der Sommer kalten Nächten weichen musste Und der Wandrer noch immer vergebens suchte Legte er sich zu ihren blanken Wurzeln Während ein grauer Himmel warme Tränen Über all die Jahre weinte

Eine Trauerweide stand einsam In den Abendstunden als der Herbstregen kam.

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