1. WIR, SCHEMEN

Sind wir oder die Ewigen
Verdammt als Trugbilder zu leben ?
Als die Schatten jener Welt
Sollen wir es sein, die Schemen

Was werden wir sagen,
Wenn die Lichter in der Ferne
Uns verspotten als fern dem Licht ?

Wer wird es dann wagen
In den weiten Reihen der Sterne
Gar zu hoffen einst sein Gesicht ?

Die Ferne wird uns nie ermatten
Doch führt uns unser Lichterstreben
Aus den Schatten - in die Schatten
Und was bleibt sind wir, die Schemen

2. JENE, DIE SCHLIEFEN

Erwachet
Und seht
Was geschah

Der Aschwind
Fegt nun die Felder
An jedem Haus
Klebt Sakrileg
Nebel schleichet
Durch die Wälder
Und schattet
Jeden einzeln' Weg

So legt euch nieder
Fallt zurück
Schlummert wieder

Glück

3. REGEN WARD GLAS

Der Tag ist geistlos und leer
Rost sind seine Spiegel
Und so ewiglich versiegelt -
Meine Blicke fallen schwer

Wie kann ich denn erkennen,
Wenn den Blick man mir verwehrt ?
Wie kann ich, was mein Sinn begehrt,
Nur ohne Spiegel nennen ?

Einst sah ich im Regen ihr Gesicht
In jedem Tropfen, den ich las
Wenn auch die Sonne sie vergaß -
Des Regens Spiegel darf es nicht
Schon aus den Jahren mahnt' die Zeit
Die mit erboster Stimme sprach
"Erinnerungen schwinden leicht"
Und Regen ward Glas...