Brocken Moon : Das Märchen vom Schnee

Letras

1. UNKNOWN I

Es geschah zu der Zeit, als der Glaube an Hexen und Geister
in dem Menschen noch tief verwurzelt war.

Da entsprang eines warmen Morgens im Frühling ein kleines,
zartes Feenkind aus dem hohen Kelch einer Glockenblume.
Es war von gar anmutiger Gestalt und lieblich anzusehen.
Des Kindes langes Haar erstrahlte gülden im Sonnenlicht.

Seine Haut schimmerte wie die frischen Tautropfen,
welche der der bunten Blütenpracht weilten und seine
hellen Augen glitzerten wie die Sterne am nächltichen Himmel.

Einem Windhauch glichen seine Bewegungen, wenn es unbeschämt
seiner Nacktheit mit kindlicher Freude und Unbeschwerdheit zwischen den Blumenfeldern tanzte und sprang.


2. UNKNOWN II

So konnte sie weder Tier noch Pflanze ein Leid antun und
fand alsbald viele Freunde unter den Tieren, Blumen wie
Bäume und Büsche des Sommerwaldes.

Sollte ein Menschenwesen dereinst den Wald durchschreiten,
so waren seine Augen verschlossen für diese Lieblichkeit;
doch der leichte blumige Dufthauch, den die Fee beim Tanze verströmte,
drant tief in dessen Leib und stimmte es gar wohl.


3. UNKNOWN III

Als sie nun eines lauen Tages voller Lebensfreude das Gehölz durchquerte
entdeckte sie im weiter Ferne ein helles, weisses, kristallen funkelndes Licht.

Verzaubert von dieser unsagbaren schönen Helligkeit folgte sie dem Strahl,
so dass sie weder das warnende Klingen, der sich im Winde
gebärdenden Blumen, noch das rauschende Zurufen von den
Blättern der Laubbäume wahrnahm...

So gelangte sie an einen, von scharfkantigen Felsen umgebenen See,
über dem riesige schwarze Vögel kreisten, welche erbarmungslose,
schauerlich krächzende Schreie ausstießen, die an den
steilen Wänden widerhallten.


4. UNKNOWN IV

Die Wärme und Geborgenheit, die das Kind gerade noch verspürt hatte,
waren von ihm gewichen und es fühlte sich schutzlos und verlassen.

Das sonderbare Licht funkelte nicht mehr…

Fröstelnd und von einer grossen unbekannten Furcht befallen,
sah es, dass alles Leben aus den Pflanzen gewichen war
und nur die nackten, kalten Äste der Bäume in den
düsteren wolkenbedeckten Himmel ragten.

Das Unheil verkündende Grollen des Donners vermischte sich
mit den grässlichen durchdringenden Schreien der Rabenvögel

Über dem finsteren Gewässer, während das alte Holz unter
den aufbrausenden Windstössen ächzte, einstweilig vom
hungrigen Heulen des näher kommenden Wolfsrudels übertönt.

Frunkelnde Augen und spitze Zähne verfolgten jede Bewegung
des einsamen Feenmädchens, während unsichtbare Hände
unbekannten Lebens hinterhältig aus festen Wurzeln
Fallstricke fertigten und dornige Finger lebloser Bäume
nach ihrem Haar griffen.

Verängstigt kauerte sich das zierliche Geschöpf auf einem nackten Stein.
Die Ärmchen um sich geschlungen, zum Schutze
gegen die furchtbare Kälte, als plötzlich das volle Gesicht
des Mondes hinter dem zerklüfteten Wolkenband hervortrat und
die finstere Welt in ein wundersames Licht tauchte.

Ergriffen von der fremden Schönheit wandelte die Fee an das Ufer des Sees,
indem sich die fahle Gestalt in sonderbarer Weise wieder fand.

Es war der Glanz des Lichtes, der sie zu diesem Ort geführt hatte
und sie vergoss Tränen der Glückseligkeit,
als die Helligkeit sie erfüllte.

Aber die Tränen erstarrten in der eisernen Kälte,
wurden zu weissen glitzernden Eiskristallen und
fielen herab auf die frostige Mutter Erde


5. UNKNOWN V

Erfreut über die in des Mondesschein
tanzende Pracht, perlten die Tränen immer
Weiter aus ihren glitzernden Augen und
hüllten das raue, tote Gestein und das leblose, knöcherne
Geäst in eine funkelnde weisse Decke

Der kalte Frosthauch strich zärtlich über ihr
klammes Gesicht, die wirbelnden Flocken des Schnees
bedeckten ihren kleinen liebreizenden Körper,
wenn sich die Wölfe wehmutig erheben und
die Raben ein Lied zum Abschied anstimmen…


6. UNKNOWN VI

(Instrumental)

Ledras adicionadas por skinless - Modificar estas letras